Markanter Wintereinbruch Mitte Oktober 2009

 

Mit dem Tiefdrucksystem Wimar, welches sich bereits ab dem 13.10. über Osteuropa einnistete, gelagte zwischen dem Tiefdruckwirbel und einer ausgeprägten Hochdruckzone, welche sich von Nordeuropa bis Frankreich erstreckte, kalte Luft aus nördlicher Richtung nach Mitteleuropa. Bereits ab dem 13.10. gab es erste Schneeschauer und einzelne Graupel- und Schneegewitter im sächsischen Mittelgebirge. Zudem breiteten sich ab dem 15.10. durch Tief Wimar in ganz Ostdeutschland skalige Niederschlage aus. Bereits in den Frühstunden des 15.10. begann es in Sachsen oberhalb von etwa 250 m kräftig und langanhaltend zu schneien. Die Schneefallgrenze stieg dabei von Ost- nach Westsachsen an. Die Schneefallintensität war vor allem in den östlichen Teilen des Erzgebirges, im Elbsandsteingebirge sowie Bautzener Bergland am höchsten. In nur 12 h fielen auf etwa 400 m 8-12 cm Neuschnee im Osterzgebirge. Der recht nasse Schnee blieb auf den noch stark belaubten Bäumen liegen, sodass Schneebruch nicht lange auf sich warten lies. Auf Freiflächen und in den Hochlagen führte kräftiger Wind zu Verwehungen. Verkehrsbehinderungen durch das tiefwinterliche Wetter waren die Folge. Oberhalb von etwa 700 m fiel im Osterzgebirge fast nur Pulverschnee, sodass dort der Schneezuwachs noch größer war.

 

 

 

einsetzender kräftiger Schneefall ab den frühen Morgenstunden des 15.10.

 

 

auf den belaubten Bäumen bleibt der nasse Schnee in großem Unfang liegen

 

 

 

teils gibt es auch kräftigen Wind, gerade auf den Freiflächen

 

 

bis etwa 16 Uhr kommen gut 10 cm auf etwa 400 m im Osterzgebirge zusammen

 

 

 

schwer tragen die Bäume den nassen Schnee

 

auch Schneebruch wird immer mehr ein Thema

 

In der Nacht schneite es mit langsam abnehmender Intensität weiter. Allerdings wurde es geringfügig milder, sodass der Schnee nur noch oberhalb von etwa 450 m weiter anwachsen konnte. Darunter stagnierte die Schneehöhe trotz weiterem Schneefall, unterhalb von 350 m setzte leichtes Tauwetter ein. Bis zum Morgen stieg die Schneehöhe so auf ca. 15-20 cm in Höhenlagen von 500-600 m, allerdings fiel dort die meiste Zeit schwerer Nassschnee. Gerade aber in dieser Höhenlage von 450-600 m, wo der Schnee sehr nass und schwer war, gab es markanten Schneebruch beim Laubgehölz. Da die Bäume noch belaubt waren, konnte sich wesentlich mehr Nassschnee auf den Bäumen sammeln als im unbelaubten Zustand. Viele Kronenbereiche und Äste hingen schwer beladen teils bis zum Boden, ständig brachen Äste und Kronenstücke ab. Auch ganze Bäume fielen gelegentlich um. Viele Straßen waren wegen des Schneebruchs am Morgen des 16.10. gesperrt. Nur in den Hochlagen war der Schneebruch weit weniger schlimm, da dort meist ergiebig Pulverschnee fiel und zudem auch kräftige Windböen auftraten. Binnen 24 h fielen beispielsweise in den Kammlagen des Osterzgebirges (ca. 900 m) bis zu 30 cm Pulverschnee. Gerade um Zinnwald gab es binnen 36 h > 40 cm Neuschnee.

 

Morgen des 16.10., > 450 m sind die Laubbäume voll mit schwerem Nassschnee, ständig brechen Äste ab... (Foto: Jens Weissbach)

 

Schneesituation am Morgen des 16.10. auf etwa 400 m

 

Im Westerzgebirge war der Schneefall allgemein schwächer ausgefallen, nur oberhalb von etwa 450 m konnte sich eine Schneedecke ausbilden, um 600 m wurden etwa 8-10 cm erreicht. Allerdings war auch hier der Schnee recht nass, weshalb es Schneebruch gab, aber durch die höhere Schneefallgrenze meist um etwa 550-650 Höhenmeter.

 

im Westerzgebirge, auf etwa 600 m

 

Im Laufe des 16.10. wurde es druch das Randtief Xavier wieder milder und ab dem Nachmittag setzte teils kräftiger Regen ein, die Schneefallgrenze kletterte rasch auf etwa 800 m. Das bedeutete Tauwetter in den unteren Lagen, starken Schneefall gab es nur oberhalb von 900 m, wie beispielsweise auf dem Fichtelberg und dessen Umfeld. Dort wurden auch teils schwere Sturmböen gemessen, was zu erheblichen Verwehungen führte. Am Abend sank die Schneefallgrenze wieder ab. Oberhalb von 500 m gab es dann zeitweise wieder stärkeren Schneefall.

 

 

Schneebruch auf etwa 500 m, aufgenommen am 16.10. bei Tauwetter und Regen

 

 

ganz anders auf etwa 1000 m nahe des Fichtelberges, hier herrscht starkes Schneetreiben

 

Bis zum Mittag des 17.10. fielen auf dem Fichtelberg über 30 cm Neuschnee binnen 36 h. Zusammen mit dem zuvor gefallenen Schnee kamen so 51 cm zusammen. Bei etwa 600 m wurde im Westerzgebirge nochmal eine Gesamtschneehöhe von 7-9 cm erreicht. Vereinzelt gab es nochmals Schneebruch. Im Tagesverlauf wurde es aber wieder milder und Tauwetter setzte ein. Nur in den Kammlagen gab es noch Schneefälle. So wurden letztlich bis zum 18.10. 58 cm auf dem Fichtelberg erreicht, ein für Mitte Oktober beeindruckender Wert.

 

nach erneutem Schneefall am Morgen des 17.10. setzt bis zum Abend Tauwetter ein, der Schnee zieht sich in die Berge zurück

 

Bis zum 18.10. war unterhalb von 600 m der Schnee wieder abgetaut, nur die oberen Lagen präsentierten sich noch in einem weißen Kleid. Zeitweise gab es Schneeschauer oberhalb von 450 m, wobei der Schnee unter 700 m nicht mehr liegen blieb. Langsam wurde es nun auch in den Folgetagen wieder milder, sodass bis in die Kammlagen hinauf Tauwetter einsetzte. Damit war die für Mitte Oktober sehr markante Winterepisode vorerst beendet.

 

 

 

 

 

Impressionen vom 18.10. auf etwa 550 m im Westerzgebirge

 

Schneebruch war auch hier teils ein Thema, aber nicht in dem Ausmaß wie im Osterzgebirge

 

© Michel Oelschlägel

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Datum: 22. November 2024

                  

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