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Am 16.2. zog bereits ein neues Tief heran. Tief Ture brachte erneut mäßige bis stärkere Schneefälle mit sich. In 12 h fielen dabei in der Nacht zum 17.2. um 15 cm Pulverschnee. Weitere Schauer am Abend brachten nach einem eher sonnigem Tag neuen Schneefall, sodass am Morgen des 18.2. eine Gesamtschneehöhe um 40 cm erreicht wurde. Diese setzte sich aber in den Folgen Tagen durch ihr zunehmendes Eigengewicht immer wieder etwas ab.

 

 

Schnee am Morgen des 17.2.

 

Sonniger Tagesverlauf

 

VIDEO von der Schneesituation im Erzgebirge

 

 

Schneesituation am 18.2.

 

um 40 cm Schnee seit dem 11.2.

 

Neuen Schneefall brachte anschließend Tief Volker am 20.2.09. Bereits in der Nacht gab es leichte bis mäßige Schneefälle, am frühen Morgen dann auch stärkeren Schneefall. Es kamen so nochmals 10 cm teils nasser Schnee binnen 18 h hinzu. Dadurch setzte sich auch die Gesamtschneedecke verstärkt. Im Tiefland ging der Schneefall im Tagesverlauf dagegen meist in Regen oder Schneeregen über. Gerade am Morgen gab es aber vielerorts, auch im Flachland, erhebliche Verkehrsbehinderungen. Auch in der Nacht zum 21.2. gab es weitere Schneefälle, sodass die Gesamtschneehöhe letztlich bei 45-50 cm lag. Im mittleren Erzgebirge war auch mehr Schnee gefallen.

 

 

 

Schneesituation in der Nacht, am Morgen und am Tag des 21.2.09

 

Am 22.2. setzte durch Tief Wulfdieter kurzzeitig Tauwetter und Regen ein, wodurch die Schneedecke zusammen sackte, allerdings deren Wasseräquivalent deutlich anstieg. So brachen durch den nun nassen Schnee 2 Stalldächer in Grünhain und Breitenbrunn ein, sowie ein Dach in Lippersdorf. Verletzt wurde niemand, auch die Kühe kamen meist ohne Blessuren davon.

 

Erst am Morgen des 23.2. ging der Regen wieder in Schnee über. Ab 6:30 Uhr begann es heftig zu schneien. Dieser Starkschneefall hielt bis 14:30 Uhr an. Allerdings war der Schnee sehr nass, binnen 8 h fielen 15-16 cm sehr schwerer Nassschnee auf meiner Höhenlage von knapp über 600 m. Die Gesamtschneehöhe lag nun wieder bei 50 cm.

 

 

 

 

 

 

 

Schneefall und Schneesituation am 23.2.09 am Vormittag und Mittag

 

Schneesituation am Abend

 

Am Abend setzte erneut Schneefall ein, sodass in 18 h 20 cm Neuschnee fielen, der Großteil eben am Morgen des 23.2.09. In den Kammlagen fielen 20-25 mm Niederschlag in 12 h, in 24 h > 30 mm als Schnee, teils Nassschnee. Das ergibt je nachdem ob eher Nassschnee oder Pulverschnee 30-60 cm Neuschnee. Da in diesen Höhenlagen der Schnee nicht so nass war wie beispielsweise auf 600-700 m, kamen dort um die 45-50 cm Neuschnee in 24 h zusammen!

 

Bereits am Abend gab es bevorzugt in einer Höhenlage um 700 m Schneebruch in Folge des Nassschnees. Am 24.2. gab es durch Nebel zusätzlich Glätte und Raueisbildung, wobei letzteres besonders im Bereich knapp oberhalb von 700 m stattfand. Dadurch wurde der schwere Nassschnee an den Bäumen regelrecht festgeeist. Gleichzeitig nahm der Masseanteil weiter zu, sodass auch der Schneebruch immer schlimmer wurde. Zahlreiche Straßen im Westerzgebirge waren nun dauerhaft über Tage gesperrt, da immer wieder Bäume umbrachen. Auch Dächer mussten durch den nassen Schnee von der Feuerwehr abgeschaufelt werden.

 

Am Morgen des 25.2. wurde es mit Abzug von Tief Wulfdieter wieder sonniger und in den kommenden Tagen langsam milder. Der Schneebruch hielt dabei weiter an, wobei durch das leichte Tauwetter, später auch leichten Nieselregen, dieser sogar verstärkt wurde, da der Schnee noch an den Bäumen regelrecht klebte, aber immer schwerer wurde. In den Wäldern bestand Gefahr für Leib und Leben, weswegen auch duzende Straßen im Westerzgebirge gesperrt blieben. Selbst die umgestürzten Bäume könnten zeitweise nicht mehr von Feuerwehr und Forst zerschnitten werden, da ständig neue Gewächse umbrachen und die Eigengefährdung wohl zu groß war. Erst Ende Februar/Anfang März könnten die Straßen nach weiterem Tauwetter nach und nach wieder freigegeben werden.

 

Die verursachten Schäden in den Wäldern sind dabei beachtlich. Das Hauptschadensgebiet befindet sich dabei streng begrenzt um 700-750 m. Nur wenige Höhenmeter darüber oder darunter nimmt dieser sehr rasch ab. Die Schäden in der betroffenen Höhenlage gleichen denen vom verheerenden Orkan Kyrill am 18.1.07, nur das diesmal auch windgeschütztere Gebiete betroffen sind. Die Aufräumarbeiten werden wohl Monate dauern.

 

 

Schneebruch im Westerzgebirge

 

SONDERSEITE zum Schneebruch!

 

Im Erzgebirge lag Ende Februar ab 600 m eine Schneehöhe um 50 cm, oberhalb von 800 m wurde > 1 m erreicht. In den Kammlagen lagen deutlich über 150 cm! Teilweise war der Wasseräquivalent der Schneedecke sehr hoch, weswegen auch ein realistischen Risiko für ein größeres Tauhochwasser bestand.

 

 

 

> 1 m Schnee in Johanngeorgenstadt (850-900 m), aufgenommen am 27.2.09

 

Anfang März hielt das Tauwetter an, am 1.3.09 wurde es zudem sehr sonnig, zusammen mit Nebel in den Tälern ergab sich eine wunderschöne Kulisse.

 

Nebelsituation am Morgen

 

Auch in den Wäldern bildet sich immer wieder leichter Nebel...

 

Blick vom Fichtelberg (1214 m) Richtung CZ (Egergraben), aufgenommen am 1.3.09

 

Könnte noch etwas dauern, bis das weggetaut ist (aufgenommen auf dem Fichtelberg)...

 

Durch das langsame, meist sonnengestützte Abtauen der Schneedecke, wobei nachts häufig durch Frost ein weiteres Abtauen unterbunden wurde, blieb ein größeres Hochwasser vorerst aus. Durch die Sonne konnte ein Teil des Tauwasser verdampfen, andererseits blieb Regen oder starker Wind sowie sehr milde Temperaturen aus, welche ein raschen Abtauen der Schneedecke zur Folge gehabt hätten. Über Tage taute daher die Schneedecke sehr gemächlich ab. Zwar gab es teilweise Straßensperrungen durch Schmelzwasser, welches sich teilweise auch auf Feldern zu großen Seen sammelte, aber Hochwasser an den Flüssen war kein größeres Thema. Teilweise wurde Hochwasserwarnstufe 1, im Osten von Sachsen auch kurzzeitig 2 erreicht, aber Schäden gab es dadurch keine. Bis zum 8. März sackte die Schneedecke nach 2 Wochen Tauwetter bei 600 m von 50 cm auf etwa 10 cm zusammen, an verwehten Stellen auf Feldern war der Schnee auch vollständig abgetaut. Allerdings ist dies vornehmlich an Sonnenhängen der Fall, auf den Nordhängen liegt teilweise noch gut 20 cm Schnee knapp oberhalb von 600 m. In den Wäldern um 700 m liegt weiterhin >30 cm Schnee, in den obersten Kammlagen noch deutlich über 1 m!

 

Das Tauwetter wurde am 9.3.09 vorerst wieder gestoppt, da labile Höhenkaltluft von Tief Cäsar in Mitteleuropa einfloss. In ihr bildeten sich teils Schnee- und Graupelschauer, die örtlich auch kräftiger und hin und wieder mit Blitz und Donner begleitet ausfielen.

 

 

 

 

Abendliche Konvektion am 9.3.09

 

Nach leichtem Tauwetter am 10.3. setzte in der Nacht zum 11.3. Regen ein. Kurz nach Mitternacht ging der Regen nach und nach in Schnee über. Ab etwa 3 Uhr nachts schneite es teils ergiebig und kräftig, sodass bis 11 Uhr vormittags auf knapp über 600 m ca. 10 cm teils nasser Neuschnee zusammen kamen. Anschließend wurde es langsam wieder milder und am Nachmittag setzte erneut Tauwetter ein. Immer wieder lies sich bis zum Abend auch die Sonne blicken und sorgte für einen sehr stimmungsvollen Sonnenuntergang.

 

 

Schneefall am Morgen des 11.3.09

 

Sonnenuntergang am Abend des 11.3.09

 

Bis zum 15.3. setzte sich das Tauwetter fort. Nur oberhalb von 700 m, teils auch ab 650 m in Schattenlagen, konnte sich eine geschlossene Schneedecke halten. Vor allem am 15.3. regnete es stundenlang leicht, zeitweise mäßig. Diese Niederschläge reichten bereits, um steigende Pegel zu verursachen. Da durch das Tauwetter der vergangenen Tage der Boden gesättigt war, lief der Großteil des Regenwassers und weiteres Schmelzwasser oberflächlich ab und so direkt in die Flüsse. Gerade kleinere Gebirgsbäche traten daher über die Ufer, größere Flüsse reagierten weniger empfindlich. Dennoch wurde an einigen Flüssen Alarmstufe 1 erreicht (beispielsweise bei der Zschopau in Tannenberg). Insgesamt war die Lage aber nicht dramatisch. Da in den Hochlagen des Erzgebirges, wo noch große Schneemassen und damit viel gebundenes Wasser lagern, kaum Tauwetter herrschte, blieben gerade die größeren Flüsse noch recht zahm.

 

 

Aufnahmen vom Tauwetter am 14.3.09

 

Im Laufe des restlichen Monats taute die Schneedecke bei allmählich steigenden Temperaturen auch in den hohen Lagen weiter ab. Am 23.3. gab es beim Durchzug von Tief Herbert eine gewittrige Kaltfrontpassage mit Sturm, Starkregen und kleinem Hagel/Graupel, in dessen Folge es kurzzeitig nochmal kälter wurde. In den Folgetagen gab es nochmals starke Schneeschauer und Verkehrsbehinderungen durch Schneeglätte. Gegen Monatsende wurde es wieder wärmer. Vor allem der April war sehr mild und freundlich, sodass bis Ende April auch in den Kammlagen der letzte Schnee verschwunden war. Da es keinen schlagartigen Temperaturanstieg gab oder stärkere Regenfälle, blieb trotz der erheblichen Schneemassen in den Kammlagen ein größeres Frühjahrshochwasser aus.

 

© Michel Oelschlägel

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Datum: 22. November 2024

                  

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