17.-21.02.2022 - Heftige Sturmserie durch Ylenia, Zeynep und Antonia  

 

Nach dem schweren Sturm Hendrik Ende Oktober 2021 und einem heftigen Sturmtief namens Nadia am 30.01.2022, welche beide bereits nennenswerte Sturmschäden in Sachsen verursachten, ereignete sich in der Sturmsaison 2021/2022 eine Serie aus drei weiteren Stürmen im Februar 2022. Diese drei schweren Stürme zogen vom 17.02. bis 21.02. in kurzer Folge über Mitteleuropa hinweg und hinterließen auch in Sachsen erhebliche Schäden.

 

Am 17.02.2022 zog zunächst der schwere Sturm Ylenia über Mitteleuropa hinweg und erfasste vor allem auch Teile Deutschlands und Polens. In Sachsen gab es ab Mitternacht einen heftigen Föhnsturm mit Böen von 90-100 km/h, teils lokal bis 120 km/h bis in tiefere Lagen. Gegen 4-6 Uhr zog dann eine Kaltfront über Sachsen hinweg. An ihr traten in Sachsen hin und wieder Böen bis 100 km/h, lokal auch Böen bis 120 km/h, auf. Insbesondere im Erzgebirge gab es durch zusätzliche Leitplankeneffekte bereits kurz vor der Front verbreiteter Böen bis 100 km/h, teils Böen bis 110 km/h. Gerade im Umfeld von Schauern/Gewittern vor der eigentlichen Front traten lokal sogar Böen bis 130 km/h auf. Es gab erhebliche Schäden. Nach der Front folgte von 10-16 Uhr ein Trogsturm, der im Osterzgebirge zwischen 11 und 13 Uhr seinen Höhepunkt erreichte. Böen von 90-100 km/h, teils bis 110 km/h, traten hier auf. Im Schauerumfeld gab es vermehrt Böen bis 110 km/h. Zuvor gab es im Trog in Sachsen-Anhalt und Brandenburg Böen von verbreitet 100-110 km/h, teils bis 120 km/h. Gerade in Brandenburg war auch die Kaltfront zuvor noch wetteraktiver mit vielen Blitzen und vermehrt Orkanböen. In Polen trat sogar mind. ein starker Tornado auf. Insgesamt hinterließ das Tief zahlreiche Schäden, auch in Sachsen. Bereits am 18.02. folgte dann ein Orkantief namens Zeynep.

 

Nachfolgend das Video zum schweren Sturm Ylenia im Raum Freiberg und im Osterzgebirge:

 

Video zum Sturmtief Ylenia am 17.02.2022… (externer Link: https://www.youtube.com/watch?v=D_Lkl-eMQzo)


Nachdem der schwere Sturm Ylenia am 17.02. über Deutschland und Sachsen hinweggezogen war, folgte Orkan Zeynep bereits am 18.02.2022. Vor allem in Südengland und Teilen Nordfrankreichs bis in die Niederlande hinüber gab es mit Durchzug des Sturmes verbreitet Orkanböen bis ins Binnenland, u.a. bedingt durch einen Sting-Jet. Doch auch in Teilen von NRW und Niedersachsen gab es noch Böen von teils über 120 km/h, insbesondere in Schauernähe. Im späteren Verlauf (2. Nachthälfte zum 19.02.) gab es nördlich der Mittelgebirgen verbreitet schwere Sturmböen, vor allem im Norden Deutschlands weiter auch orkanartige Spitzen im Binnenland. Gerade in Schauern traten auch höhere Windspitzen auf. An den Küsten gab es Orkanböen mit mehr als 160 km/h. Weiterhin entwickelte sich bereits in den Nachmittagsstunden des 18.02. eine Kaltfront, welche später als Linie von West nach Ost über Deutschland hinweg zog. An ihr traten fast deutschlandweit Spitzen von 90-110 km/h auf, lokal auch Böen von 110-140 km/h (punktuell durch Downbursts auch mehr). Sachsen wurde von dieser Front ab 20 Uhr beeinflusst, über den Freiberger Raum zog sie gegen 20:30 Uhr hinweg. Bei Freiberg wurden dabei Spitzen um 100 km/h gemessen, Chemnitz und Stationen im Erzgebirge meldeten Böen von 110-120 km/h. Bei Wiesa im Erzgebirge hatte ein Downburst zudem erhebliche Waldschäden verursacht. In der 2. Nachthälfte folgte dann noch ein Trogsturm in Teilen Sachsens mit Spitzen von 90-100 km/h, lokal bis 110 km/h, bis in tiefere Lagen. Erneut gab es erhebliche Sturmschäden, insbesondere im Erzgebirge. Zahlreiche Bäume lagen nach den beiden Stürmen am Boden...

 

Nachfolgend das Video zum schweren Sturm/Orkan Zeynep im Raum Freiberg, welches die Kaltfrontpassage zeigt:

 

Video zum Sturm-/Orkantief Zeynep am 18./19.02.2022… (externer Link: https://www.youtube.com/watch?v=OZjV9Q7pCPA)

 

Nach den schweren Stürmen Ylenia und Zeynep zog am 21. des Monats noch das Sturmtief Antonia über Deutschland hinweg. Im Erzgebirgsvorland stellte sich ab Mitternacht ein Föhnsturm mit Windspitzen von 80-90 km/h, teils bis 100 km/h, ein. Am Morgen zog dann noch die teils gewittrige Kaltfront des Tiefs über Sachsen hinweg. Dabei gab es neben Starkregen, Graupel und Schnee teils Böen von 90-100 km/h, lokal bis um 110 km/h. Durch das Sturmtief gab es erneut lokal einige neue Sturmschäden und Nachbrüche. Am Nachmittag traten im Trog nochmals Sturmböen zwischen 70-80 km/h, lokal bis 90 km/h auf. Nach dem Tief beruhigte sich das Wetter und die schadensträchtige Sturmserie (Ylenia, Zeynep, Antonia) war beendet...

 

Nachfolgend das Video zum schweren Sturm Antonia im Raum Freiberg, welches insbesondere die Kaltfrontpassage zeigt:

 

Video zum Sturmtief Antonia am 21.02.2022… (externer Link: https://www.youtube.com/watch?v=pBWuL8P7MMs)

 

Die Sturmserie hinterließ in den Wäldern erhebliche Schäden, wobei auch wieder der Freiberger Wald betroffen ist. Sachsenweit ist nach ersten Schätzungen von 230.000 Festmetern Schadholz durch die Sturmserie auszugehen (Stand 27. Feb. 2022). Gerade auch die nasseren Böden haben die Wurfanfälligkeit vieler Bäume verstärkt. Insbesondere das Tief Ylenia hatte allein durch die Kaltfront und die vorgelagerten Schauer/Gewitter nochmal gut 15-25 mm Niederschlag in kurzer Zeit in Gepäck, was bereits für weniger Halt vieler Bäume sorgte. Nachfolgend nun noch einige Fotos aus den Freiberger Wäldern...

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

© Michel Oelschlägel

Datum: 21. November 2024

                  

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