Heftiger Föhnsturm in Teilen Sachsens durch Sturmtief Bennet am 04.03.2019
Im Warmsektor des kräftigen Sturmtiefs Bennet stellte sich am 04. März bei südwestlicher Windanströmung eine föhnige Wetterlage in einigen Mittelgebirgen bzw. in deren Leegebieten ein, u.a. im Erzgebirgsvorland. Im Lee des Erzgebirges wurde es dabei bis zu 19 Grad warm und sonniges Wetter begleitete den ebenfalls einsetzenden Föhnsturm. Der Höhepunkt des Föhnsturms war zwischen Freiberg und Chemnitz zwischen 11:30 und 13:30 Uhr erreicht. In diesem Zeitraum wurden Böen zwischen 80 und 100 km/h bis in tiefe Lagen registriert, lokal in besonders günstigen Föhnstrichen auch einzelne orkanartige Böen über 103 km/h. Nachfolgend zog dann nach 14 Uhr die im Föhnsturm beinah vertrocknete Kaltfront von Tief Bennet mit einzelnen schwachen Schauern über die Region. An ihr traten nochmals Böen von 70-90 km/h in Teilen Sachsens auf. Abends folgte dann noch eine Troglinie, die aber in Sachsen nur noch schwächere Böen verursachte. Grund dafür war der zu diesem Zeitpunkt bereits abnehmende Höhenwind. Lediglich einige wenige vorgelagerte Trogschauer verursachten noch etwas ruppigere Böen gegen 18/19 Uhr.
Der starke Föhnsturm entwurzelte in Teilen Sachsen einige Bäume. Dennoch blieb es bei Einzelschäden, nur entlang der alten und inzwischen oft aufgearbeiteten Schadensflächen der Orkane Friederike und Herwart aus der vorangegangenen Wintersaison gab es auch verbreitetere Wurfschäden.
Nachfolgend noch das Video zum Föhnsturmereignis in Sachsen, speziell aus dem Freiberger Raum:
Video zum Sturm bei Freiberg (externer Link: https://www.youtube.com/watch?v=cQxFf6WJXAs)
Die oben bereits angesprochene Kaltfront war in Sachsen nicht besonders markant. Anders sah dies aber in anderen Regionen Deutschlands aus, wo die Kaltfront von Tief Bennet wesentlich wetteraktiver war und auch mit Gewittern einherging. Vielerorts traten hier Böen von 80-110 km/h auf, lokal auch Orkanböen mit über 117 km/h! Folglich gab es mancherorts auch gröbere Sturmschäden und leider sogar ein Todesopfer bei Münster. Auch die nachfolgende Troglinie war Richtung Mittel- und Westdeutschland aktiver und mancherorts wieder gewittrig. Teils traten an ihr auch wieder Böen mit Geschwindigkeiten von über 100 km/h auf. Folglich gab es auch hier mancherorts nochmal Sturmschäden.
© Michel Oelschlägel |
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