(09.)10-12.12.2018 - Starker Schneefall/ Nassschneefall durch Tief Marielou im Erzgebirge
Nach einer lebhaften Westwetterlage zog abschließend das Tief Marielou am 6./ 7.12. über Mitteleuropa hinweg. Teils brachte das Tief dabei viel Regen und Sturmböen nach Deutschland, auf den Bergen gab es auch schweren Sturm bis Orkan. Vereinzelt gab es Sturmschäden. Interessanter aber war die Rückseite des Tiefs, welches sich mit seinem Kern über Osteuropa einnistete und rückseitig mit einer NW- bis N-Strömung kalte Luft nach Mitteleuropa führte. Gerade im Stau des Erzgebirges gab es auch länger anhaltende Niederschläge. Durch die kalte Luft sank die Schneefallgrenze gerade am späten Nachmittag des 11.12. und in der Nacht zum 12.12. auf etwa 350 m.
Auf dem Fichtelberg setzte bereits am dem 08./ 09. des Monats Schneefall ein, am 10. dann in den anderen kammnahen Lagen des Erzgebirges, wobei bis zum Morgen des 11. bereits um oder über 10 cm Neuschnee hier zusammenkamen. Auf dem Fichtelberg waren es sogar schon gut 30 cm. Am 11.12. fiel die Schneefallgrenze dann weiter ab und auch im Vorland fielen Schneeflocken. Allerdings blieben diese unterhalb von 500 m nur sehr zögerlich liegen und erst am späteren Nachmittag konnte sich auch bis auf 400 m hinab eine geschlossene Schneedecke ausbilden, da der starke Schneefall mit seiner Verdunstungskälte etwas tiefere Temperaturen von knapp über 0 °C ermöglichte. Natürlich war der Schnee zwischen 400 und 600 m durch Temperaturen um den Gefrierpunkt sehr nass und schwer. Er blieb zudem regelrecht an Bäumen und Gegenständen kleben. In der Nacht zum 12.12. konnte sich auch bis auf Lagen zwischen 350 und 400 m noch eine Schneedecke ausbilden. Weiter unten blieb es meist grün oder bei "Anzuckerungen".
In Freiberg selber war der Einfluss der Höhenlage auf die Schneehöhe sehr deutlich erkennbar. Bereits den ganzen Tag über gab es leichten bis mäßigen Schneefall und stärkere Schneeschauer. Am späten Nachmittag gab es dann teils länger anhaltenden, nassen Starkschneefall durch eine Schauerlinie. Nachts folgten weitere Schneefälle von Norden her. Nachdem am Tag nur in den obersten Lagen der Stadt Schnee liegen blieb, konnte sich mit dem Starkschneefall der Schauerlinie nun auch in tieferen Lagen zunehmend eine geschlossene Schneedecke ausbilden. In den unteren Lagen knapp unter 400 m kamen bis zum Morgen in 24 h aber nur 3-4 cm Nassschnee zusammen. Im Bereich Friedeburg bei etwa 420 m waren es schon 8-9 cm Nassschnee, während es am Häuersteig Richtung Brand Erbisdorf auf 450 m schon gut 12 cm waren. In Brand-Erbisdorf, wo es auf 500 m hinaufgeht, lagen um oder lokal sogar über 15 cm Schnee, bei Langenau - welches bei 500-550 m liegt - bereits bis um 20 cm. In den Kammlagen fielen allein am 11.12. teils mehr als 30 cm Neuschnee in 24 h. Dadurch konnten sich kammnah Schneedecken bis 50 cm ausbilden (u.a. in Zinnwald auf knapp unter 900 m).
Durch den starken Schneefall gab es im Erzgebirge erhebliche Verkehrsbehinderungen. Problematisch war aber auch der aufkommende Schneebruch, insbesondere in Lagen um 450-600 m. Dort fiel besonders viel nasser Schnee, der schwer auf den Bäumen lastete. Besonders markant war der Schneebruch u.a. im Bereich Brand-Erbisdorf und Langenau. Feuerwehren waren vielerorts im Einsatz, im Osterzgebirge sogar einzelne Straßen gesperrt.
Ab dem Abendstunden des 13.12. fiel die Temperatur dann auch bis 300 m hinab in den Frostbereich, wodurch der nasse Schnee regelrecht vereiste. Danach stellte sich durch eine kalte Ostlage frostiges Wetter ein.
Nachfolgend das Video zum Schneefallereignis, aufgenommen im Freiberger Raum und Osterzgebirge am 11. und 12. Dezember 2018.
Video vom Schneefallereignis im Raum Freiberg und Osterzgebirge (externer Link: https://www.youtube.com/watch?v=eB1fkSy9bso)
© Michel Oelschlägel