Hagelgewitter am 31.05.11

 

Trogvorderseitig lag Sachsen an diesem Tag in energiereicher Warmluft, während sich von Westen eine wetterintensive Kaltfront näherte. Konvergenzbedingt löste es kurz nach 13 Uhr im Zwickauer Raum aus, nachdem die Temperaturen auf 26-28, teils 30 °C geklettert waren. Die teils starken Gewitterzellen bildeten einen intensiven Gewittercluster, welcher Ostthüringen und Westsachsen beeinflusste. Lokal gab es auch heftigen Hagelschlag und Meldungen über Sturmschäden aus dem System. Da sich der Gewittercluster kaum weiter ostwärts bewegte, sondern die Zellen meist direkt nach Norden weiterzogen, fuhr ich von Freiberg Richtung Hainichen und Frankenberg, um dort einen stärkeren Kern aus Chemnitz abzufangen. Leider schwächte sich dieser ab 16 Uhr immer mehr ab, die Blitzrate ließ merklich nach.

 

Etwas östlich des sterbenden Systems war allerdings eine dunklere Basis erkennbar, aus der es ab und an auch mal eine kräftige Erdentladung gab - eine Neubildung, welche wohl vom Outflow des Chemnitzer Gewitters profitierte. Aufgrund der Strukturlosigkeit dieser Zelle hatte ich keine großen Erwartungen, was die Neubildung anbelangte. Dennoch verlegte ich meinen Standort nach Frankenberg, wo ich erst von starkem Platzregen, anschließend gegen 16:20 Uhr von ersten Hagelkörnern begrüßt wurde.

 

Neubildung über Frankenberg

 

Überraschenderweise gab es nun in Frankenberg einen heftigen Hagelschauer mit bis zu 2 cm großen Körnern. Nach etwa 5 Minuten zog der Niederschlagskern Richtung Norden/Nordosten weiter und hinterlies neben Schlammausspülungen und größeren Wasseransammlungen auch von Hagel angezuckerte Wiesen und Wegränder. Ich folgte dem Gewitter weiter Richtung Hainichen, wobei ich den Core nochmals einholen und durchqueren konnte. Der Hageldurchmesser lag dabei nur noch bei etwa 1 cm, der Höhepunkt des Gewitters schien bereits überschritten.

 

1. Phase des Hagels mit Körnern bis 2 cm

 

kurzzeitig weniger Hagel, aber weiterhin Platzregen

 

Erneut setzt Hagel ein...

 

 

und erreicht Korndurchmesser von bis zu 2 cm.

 

Vor dem System stationierte ich mich in Falkenau erneut, um mich von der Zelle überrollen zu lassen. Erneut setzte heftiger Platzregen ein, begleitet von einigen kräftigen Naheinschlägen. Richtung Hainichen schwächte sich das Gewitter nun aber entgültig ab und löste sich wie der gesamte Gewittercluster über Westsachsen auf.

 

eingeholtes Gewitter von Falkenau aus

 

erneut setzt Platzregen ein

 

Naheinschlag

 

Der starke Outflow des sterbenden Clusters hemmte am Abend die Gewitterentwicklung in Mittel- und Ostsachsen, wo erst nach Bildung eines Bodentiefs über Tschechien am späten Abend nochmals einige Gewitter entstehen konnten. Den Freiberger Raum behelligten diese jedoch nicht mehr.

 

Das konvergenzgebundene Gewittersystem verursachte einige Sturm- und Wasserschäden im Bereich Zwickau und Chemnitzer Land. Im thüringischen Altenburg fielen bei dem Unwetter 90 mm in 2 h! Lokal trat Hagel mit 2-3 cm Durchmesser auf.

 

© Michel Oelschlägel

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Datum: 21. November 2024

                  

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