Graupelgewitter am 03.01.2018 durch Orkan Burglind in Sachsen - Start der Gewittersaison 2018
Orkan Burglind zog am 03.01. von den Britischen Inseln Richtung Baltikum hinweg und brachte auch in Deutschland einiges durcheinander. Bereits in der Nacht zum 03.01. beeinflusste das Sturmfeld Teile der Britischen Inseln. In Irland wurden dabei südlich der Okklusion vielfach Orkanböen gemessen. Dieses Sturmfeld zog im Laufe des Tages dann unter Abschwächung auch Richtung Deutschland weiter. In Holland gab es dabei Orkanböen an der Küste und schwere Sturmböen und orkanartige Böen im Binnenland. In Norddeutschland wurden nachmittags/abends noch schwere Sturmböen mit bis zu 100 km/h erreicht. Problematischer aber war die Kaltfront des Tiefs, die sich in den frühen Morgenstunden über Frankreich und Belgien formierte und nachfolgend auf den Westen und Süden übergriff. Die Kaltfront war linienartig organisiert mit eingelagerten Gewittern. Hier traten vielfach orkanartige Böen und teils Orkanböen mit 120-130, teils bis 140 km/h auf. Lokal gab es auch schwerere Downbursts und einige Tornadoverdachtsfälle. An der Kaltfront gab es erhebliche Schäden. Da auch die Böden im Westen und Süden durch vorausgegangene starke Regenfälle aufgeweicht waren und viele Flüsse auch Hochwasser führten, fielen im nassen Boden besonders viele Bäume den Böen zum Opfer. Gerade Baden-Württemberg wurde hart getroffen und es werden einige 100.000 fm Bruchholz vermutet (Stand Januar 2018). Schlimmer erwischte es jedoch die Schweiz. Hier gab es - bedingt durch die hohen Windgeschwindigkeiten im 850er Niveau - im Lee der Berge zunächst einem schweren Leesturm mit Orkanböen, welcher in einigen Tallagen - lokal auch verstärkt durch Kanalisationseffekte - erhebliche Waldschäden verursachte. Später zogen die Kaltfront und weitere Schauer über die Region. Dabei traten bis in tiefe Lagen Orkanböen auf, teils mit deutlich über 130 km/h. Lokale Downbursts bis über 200 km/h taten ihr übriges. Auch auf den Bergen wurden Spitzen bis um 200 km/h erreicht. In der Schweiz gab es erhebliche Schäden und man rechnet mit ca. 1 Million Festmeter Bruchholz (Stand Januar 2018). Bedingt war das Schadensausmaß der Waldschäden teilweise auch wieder durch nasse Böden, insbesondere in den nördlichsten Gebieten der Schweiz. Schwerere Schäden insbesondere durch die Kaltfront und weitere Schauer/Gewitter wurden auch aus Frankreich gemeldet.
Hier nun das Video zum Graupelgewitter in Sachsen, aufgenommen bei Marienberg im Erzgebirge:
(externer Link: https://www.youtube.com/watch?v=WQV5xfna33M)
Durch die starken Regenfälle im Vorfeld von Burglind und die Regenfälle des Tiefs selber entwickelte sich am Schwarzwald eine ausgeprägte Hochwasserlage, welche durch neuen Niederschläge in den Folgetagen noch verschärft wurde. Es gab im Schwarzwald erhebliche Hochwasserschäden. Auch der Rhein stieg erheblich an, erreichte aber keine allzu kritischen Höchststände.
© Michel Oelschlägel |
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