Wärmegewitter und Böenlinie mit heftigen Gewittern am 18. und 19.08.11

 

Warmes, ruhiges Wetter dominierte am 17.8. über weiten Teilen Deutschlands. Doch bereits am 18.8. war diese sommerliche Idylle ersten Störungen unterworfen. Während vor allem im Westen mit schweren Gewittern bereits wieder ein Luftmassenwechsel erfolgte, herrschte in Sachsen noch schwülwarmes Sommerwetter. Doch bildeten sich auch hier ab den Nachmittagsstunden vermehrt Wärmegewitter, die lokal auch heftiger ausfielen. Möglicherweise konnte sich dabei auch nahe Olbernhau eine kurzlebige Superzelle entwickeln, welche allerdings keine Schäden verursachte.

 

Gegen 20 Uhr bildete sich ein weiteres kleineres Multizellengewitter über Westsachsen, welches Richtung Döbeln weiter zog. Von Freiberg aus konnte ich das System beobachten, 4-5 Blitze gab es maximal binnen 60 Sekunden, darunter auch wunderschön kräftige CCs (Wolkenblitze) und CGs (Erdentladungen). Kurz vor Döbeln löste sich allerdings auch dieses Gewitter tagesgangbedingt wieder auf.

 

 

 

 

 

Entladungen aus der abendlichen Multizelle

 

Mit Annäherung des MCS aus Westdeutschland - welches Sachsen selbst aber unbehelligt ließ und nördlich vorbei zog - wurden troggetriggert auch über Thüringen nochmals einige Gewitter ausgelöst. Ein recht kräftiges Gewitter erreichte gegen 03:30 Uhr am 18.8. die Grenze zu Sachsen. Auf seinem Weg nach Osten schwächte sich das System allerdings auch wieder ab. Gegen 04:45 Uhr entwickelte sich in Freiberg im noch blitzenden, aber auslaufenden Gewitter allerdings nochmals ein kleiner Starkregenkern, welcher kurzzeitig für heftigen Starkregen sorgte.

 

 

 

2. Gewitter in der Nacht

 

Platzregen in Freiberg in Folge dieses Systems

 

Der Morgen des 18.8. startete mit Regen, hervorgerufen von einem MCS, welches über Böhmen südlich an Sachsen vorbei zog. Glücklicherweise lockerte es vor der eigentlichen Kaltfront, welche ab den frühen Nachmittagsstunden Sachsen überqueren sollte, nochmals auf und die Sonne erwärmte die Luft auf 25-27 °C. Aus Westen näherte sich derweil eine Gewitterlinie, welche gegen 12 Uhr erste Teile rund um Döbeln behelligte. Im weiteren Verlauf beeinflussten die Gewitter dieser Kaltfront fast ganz Sachsen von Nordwest nach Südost. Eine Zelle dieser Linie, welche von Thüringen über Chemnitz nach Freiberg zog, konnte ich bei Oederan abfangen. Die Zelle sah nicht sehr dramatisch aus, verursachte allerdings einen heftigen Wolkenbruch mit Sturm-, teils schweren Sturmböen. Blitze konnte man allerdings kaum beobachten, obwohl sie von verschiedenen Erfassungsystemen in größerer Zahl aufgezeichnet wurden. Das lag wohl daran, dass fast alle Entladungen Wolkenentladungen waren, die sich weit oben im Amboss entluden.

 

Zelle nahe Hainichen mit Starkregen und einzelnen Blitzentladungen

 

Blick auf die eher unscheinbar wirkende Chemnitzer Zelle der Gewitterlinie - in der mehr steckt als anfangs gedacht...

 

...Sturm und Starkregen setzen sein...

 

... und werden immer heftiger!

 

 

Wolkenbruch in Oederan

 

Bild einer kleineren Überschwemmung im Ort

 

Nach 5 Minuten war der heftigste Teil der Frontenpassage überstanden, rund um Oederan gab es zahlreiche kleinere und mittelgroße Überschwemmungen. Zudem konnten im Erzgebirge auch Sturmschäden in Form von Astbruch- und einzelnen umgestürzten Bäumen vorgefunden werden.

 

Nach der Linie war es empfindlich kühler - ein Zustand, der allerdings nicht von langer Dauer blieb, da bereits am Folgetag die warme Luft ihren Weg zurück nach Deutschland fand...

 

© Michel Oelschlägel

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Datum: 21. November 2024

                  

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