16.8./17.8.2009 Nachtgewitter und Gewittercluster

 

Eine schwache Kaltfront über der Mitte Deutschland löste bereits am Abend des 16.8. erste starke Gewitter über der Mitte Deutschlands aus. Zeitweise war auch von Westsachen aus starkes Wetterleuchten von den Zellen im Westen erkennbar, wie gegen 23 Uhr von einer kräftigen Gewitterentwicklung bei Ilmenau. Die Blitzrate war sehr hoch, es blitzte ca. alle 3 Sekunden aus der Zelle.

 

 

 

Blitze der Zelle bei Ilmenau in Thüringen

 

Die Zellen schwächten sich jedoch Richtung Sachsen fast vollständig ab. Aus den Resten entwickelten sich aber gegen 1 Uhr am 17.8. über dem Thüringer Wald neue Zellen. Diese waren sehr blitzaktiv, zeitweise blitzte es alle 2-3 Sekunden. Der Zellverband zogen Richtung Sachsen und überquerten unter leichter Abschwächung die Grenze zu Sachsen gegen 2:30 Uhr.

 

 

 

 

 

 

neue Zellen aus Thüringen ziehen nach Sachsen

 

 

noch 2 Fotos vom Aufzug, die mit einem digitalen Fotoapparat aufgenommen werden konnten

 

Vor allem der Nordteil des kleinen Clusters blieb recht aktiv und zog über Zwickau und den Altkreis Stollberg in den Erzgebirgskreis, wo sich das System schließlich abschwächte. Vor allem bei Zwickau gab es örtlich noch schwere Sturmböen und heftigen Starkregen. In Gelenau wurde durch Blitzschlag ein Hausbrand ausgelöst. Gegen 4:30 Uhr war die Aktivität vollkommen eingeschlafen, der Rest der Nacht verlief ruhig.

 

Am nächsten Tag bildeten sich nachmittags in schwüler Luft erneut zahlreiche kräftige Gewitter, anfangs über Hessen, Bayern und Thüringen, später zogen die Gewitter auch nach Sachsen hinein. Gegen 17:30 Uhr bildete sich bei Altenburg (Thüringen) ein starke Zelle, welche bis nach Dresden zog. Zuvor gab es bei Döbeln und Rochlitz größeren Hagel mit örtlich 4 cm im Durchmesser sowie schwerem Sturm und Platzregen. Eventuell könnte es sich hierbei um eine Superzelle gehandelt haben. Glücklicherweise traf die Zelle Dresden nur unter Abschwächung.

 

Gegen 18:30 Uhr zog eine weitere starke Zelle westlich von Zwickau nach Sachsen hinein. Auch diese Zelle soll örtlich Hagel bis 2 cm produziert haben. Weitere Zellen verclusterten über dem Thüringer Wald zu einem sehr aktiven MCS, welches vor allem das Vogtland und das Westerzgebirge beeinflussen sollte. Den Gewitteraufzug beobachtete ich von Bernsbach aus, wo man sowohl den Cluster über dem Vogtland als auch die noch einzelne starke Zelle aus Zwickau beobachten konnte. Gerade die Blitzaktivität der Zellen war sehr beeindruckend. Nahezu sekündlich blitze es im Amboss der Zwickauer Zelle über mir. Aufgrund der tagesbedingten Helligkeit war jedoch nur verhaltenes Aufflackern erkennbar. Erdblitze gab es nur vom Cluster im Vogtland, nicht aber aus der einzelnen Zelle, welche aber nach und nach mit dem Cluster im Vogtland konglomerierte. Nahe Zwönitz kam ich gegen 19:30 Uhr in den heftigen Platzregen von der Zwickauer Zelle.

 

 

Zwickauer Zelle

 

knapp südlich davon blitzt es aus dem größeren Cluster

 

 

 

 

Zwickauer Zelle überquert den Raum Stollberg-Zwönitz

 

heftiger Starkregen bei Zwönitz

 

Später fuhr ich ins Erzgebirge zurück, um die Rückseite des nun vereinigten großen Clusters zu beobachten. Imposante Crawler gab es zeitweise. Vor allem Richtung Erzgebirgskamm und CZ blitzte es im Sekundentakt. Im weiteren Verlauf vereinigte sich dieser Cluster mit weiteren Gewitterherden in Mittelsachsen und Bayern zu einer großen Linie.

 

Blitz auf der Rückseite

 

Während dieser gewaltige Komplex nun angestrahlt von der untergehenden Sonne nach Osten abzog, bildeten sich in den auslaufenden Resten des Clusters am Erzgebirge noch einige Nachzüglerzellen, die auch später etwas nordwärts ausgriffen.

 

 

 

abziehender Gewittercluster, Blick nach Norden/Nordwesten

 

 

 

Richtung Erzgebirgskamm weiterhin Gewitteraktivität

 

Gegen 20:30 Uhr zog, eingelagert in den nordwärts ausgreifenden Regenresten vom erwähnten Cluster, eine starke doppelkernige Gewitterzelle heran. Auch hier war die Blitzrate zeitweise hoch mit bis zu 15 Blitzen pro Minute. Diesmal gab es allerdings auch vermehrt sehr imposante und kräftige Erdentladungen, welche teils sogar die Videokamera überbelichteten. Gegen 21 Uhr zog das Gewitter über den Altkreis Aue-Schwarzenberg mit heftigem Starkregen und Sturm hinweg. Danach beruhigte sich die Gewitteraktivität vorerst.

 

 

 

 

 

  

mit den letzten Ausläufern des Clusters heranziehende kräftige Doppelzelle - teils überbelichten die sehr starken Blitze die Cam

 

 

heftiger Platzregen

 

 

Naheinschläge

 

Gegen 22:30 zogen noch einige Nachzüglerzellen über Sachsen südostwärts hinweg. Diese Zellen waren teils noch recht blitzaktiv und brachten ebenfalls nochmal Starkregen. Damit endete ein sehr ereignisreicher Tag mit den blitzreichsten Zellen des Jahres.

 

© Michel Oelschlägel 

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Datum: 21. November 2024

                  

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