Kräftige Gewitter in Mittelsachsen am 13. und 14.06.2016

 

Nur mäßig warm mit Temperaturen von 19-23°C - allerdings recht schwül und gewittrig - präsentierte sich die Monatsmitte vom Juni 2016. Verbreitet gab es immer wieder kräftige Gewitter in weiten Teilen Deutschlands. Insbesondere am 13. und 14. des Monats bildeten sich auch in Sachsen einige kräftige Schauer und Gewitter aus.


Gegen 15:00 Uhr bildeten sich am 13.06. in Südwestsachsen erste kräftige Schauer, teils Gewitter, welche langsam Richtung Nordosten weiterzogen. Gegen 16:20 Uhr entwickelte sich dabei eine Zelle über dem Norden von Chemnitz mit Zugrichtung Hainichen. Ich fuhr dem System entgegen, um es bei Hainichen abzufangen. Kurz bevor ich die Zelle erreichte, schwächte sie sich kurzzeitig ab, während es nordöstlich eine Neubildung gab. Die alte Zelle und die Neubildung vereinigten sich schließlich unter deutlicher Verstärkung nordöstlich von Hainichen.

 

Gewitterzelle über dem Raum Hainichen

 

 

Nach kurzer Schwächephase vereinigt sich das System mit einer Neubildung und verstärkt sich erneut...

 

Ein kräftiges Gewitter entsteht...

 

Gewittersystem nördlich von Hainichen...

 


Ich konnte die Zelle schließlich bei Böhrigen erwischen. Teils sehr heftiger Starkregen, kleiner Hagel und stürmische Böen begleiteten das Gewitter. Die Blitzrate war nur gering bis mäßig und lag bei 1-4 Blitzen pro Minute. Teils verursachte der Starkregen kleinere Überflutungen. Bei Rosswein gab es aus dieser Zelle binnen weniger Minuten 3 sehr heftige, positive Erdentladungen mit einer Stärke von 100.000-180.000 Ampere (Quelle: kachelmannwetter.com).

 

Kurz vor Böhrigen - einsetzender Starkregen

 

Zum Starkregen gibt es auch noch kleinkörnigen Hagel, zeitweise auch stürmische Böen...

 

Der heftige Starkregen führt zu einigen kleineren Überflutungen...


Ich verfolgte die Zelle noch bis Marbach und brach dann terminbedingt das Chasing ab. Die Gewitterzelle, welche einen durchaus organisierten Eindruck machte, zog noch weiter Richtung Meißen und vereinigte sich dort mit weiteren Neubildungen. Lokal verursachten die Gewitter dort Überflutungen und sogar einzelne Feuerwehreinsätze. Am Abend beruhigte sich die Gewitterlage vorerst, bevor die Zellaktivität am Folgetag wieder auflebte.

 

Heftiger Starkregen bei Marbach...

 

Blick auf die abziehende Zelle von Marbach aus - die Zelle macht einen organisierten Eindruck!


Am 14.06. zogen am späten Nachmittag von Thüringen her kräftige Schauer und Gewitter nach Sachsen hinein. Gegen 18 Uhr bildete sich bei Chemnitz eine erste für den Freiberger Raum bedeutsame Zelle, welche jedoch an der Autobahn A4 entlang zog. Südlich dieses Gewitters bildete sich eine weitere Zelle, welche ich von Bräunsdorf bei Freiberg aus beobachten konnte.

 

Neubildung bei Bräunsdorf nahe Freiberg...

 

 

Deutlich ist der Niederschlagsbereich erkennbar...


Diese Zelle brachte in der Folge heftigen Starkregen und einige Blitzentladungen mit sich. Besonders heftig war der Niederschlag bei Großvoigtsberg nahe Freiberg. Dort gab es sehr heftigen Starkregen, stürmische Böen und kleinen Hagel. Das Gewitter zog nachfolgend unter Abschwächung nach Nordosten ab.

 

Das Gewitter verursacht heftigen Starkregen, stürmische Böen und kleinen Hagel bei Großvoigtsberg...

 

Abziehendes Gewitter Richtung Dresden...


Auch weiter östlich Richtung Dresden löste es nachfolgend noch einige Schauer und Gewitter aus, bevor sich die Gewitterlage wieder zusehends beruhigte.


Am 15.06. gab es lediglich in Nord- und Ostsachsen noch heftige Gewitter, während weite Teile Sachsen bereits gewitterfrei blieben. Am 16.06. gab es eine Superzellenlage für Ostbayern und Tschechien. Sachsen bleib allerdings weitgehend gewitterfrei, lediglich die Zittauer Ecke wurde durch eine sehr heftige Entwicklung aus Tschechien heraus getroffen.

 

© Michel Oelschlägel

Datum: 21. November 2024

                  

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