Erste kräftige Frühlingsgewitter in Mittelsachsen am 05.04.2016
Eine kräftige Luftmassengrenze lag an diesem Tag über Deutschland. Während in Dresden Temperaturen von 25°C erreicht wurden und damit der erste Sommertag, waren es im Westen Deutschlands lediglich 11-13 °C. Lokal bildeten sich auf der warmen Seite der angesprochenen Luftmassengrenze einige Gewitter, die teils auch kräftig ausfielen. So auch in Sachsen. Südlich von Freiberg bildete sich gegen 15:30 Uhr eine erste Zelle, die sich rasch verstärkte und bis nach Dresden weiterzog. Die Zelle war zudem gut geschert und damit recht langlebig.
Ich verfolgte die Zelle auf ihrem Weg nach Nordosten. In Colmnitz und Klingenberg kam ich in den Niederschlagskern des Gewitters. Heftiger Starkregen, gepaart mit kleinem Hagel, ging hier runter. Zudem gab es hier einige kräftige Erdentladungen. Vor allem bei Klingenberg fiel auch dichterer Hagel bis 1 cm im Durchmesser.
Gewitter bei Colmnitz
Heftiger Starkregen und einzelne Hagelkörner im Ort...
Weiter geht es Richtung Klingenberg...
Kurz vor Klingenberg fällt Hagel bis 1 cm Durchmesser zu Boden...
Weiter ging es Richtung Ruppendorf. Erneut kam ich in heftigen, dicktropfigen Starkregen. Durch den niedrigen Sonnenstand schien während des heftigen Starkregens die Sonne in den Niederschlag und direkt vor meinem Auto bildete sich ein Regenbogen über der Straße. Eine beeindruckende Stimmung!
Richtung Ruppendorf - erneut setzt sehr heftiger, dicktropfiger Starkregen ein...
Durch den niedrigen Sonnenstand bildet sich direkt vor mir ein Regenbogen...
Abziehende Zelle bei Ruppendorf...
Ich verfolgte die Zelle noch bis kurz vor Dresden, bevor ich die Verfolgung abbrach, da sich das Gewitter nun abschwächte. Die Blitzrate war übrigens die ganze Zeit über nicht sonderlich hoch und lag meist bei ca. 1 Blitz pro 1-5 Minuten.
Gegen 16:45 Uhr bildete sich an der deutsch-tschechischen Grenze bei Zinnwald eine neue Zelle. Diese war noch stärker als die 1. und auch besser organisiert. Ich versuchte die Zelle noch zu erwischen, kam allerdings etwas zu spät in Zinnwald an. Dort traf ich auf weiße Wiesen und Felder. Hier ging zuvor ein heftiger Hagelschauer nieder. Der Korndurchmesser des gefallenen Hagels lag maximal bei etwa 1,5 cm. Durch den vielen Hagel hatte es zudem spürbar abgekühlt.
Dynamische, organisierte Zelle bei Zinnwald...
Bei Zinnwald hat die Zelle eine ganze Menge Hagel gebracht...
Hagel bis 1,5 cm im Durchmesser ist gefallen...
Das Gewitter zog weiter Richtung Osten und schwächte sich später im Elbtal ab. Damit ging der 1. nennenswerte Gewittertag im Jahr 2016 im Erzgebirge und dessen Vorland zu Ende.
© Michel Oelschlägel