Mehrere, teils heftige Gewitter am 2. Mai 2008
Der 2. Mai begann recht sonnig und trotz eingeflossener, labiler und etwas kühlerer Meeresluft recht mild. Gegen Mittag wurden verbreitet etwa 15 °C in Sachsen gemessen. Nun begann es auch, langsam auszulösen. Erste Schauer und Gewitter beschränkten sich anfangs auf Südwestsachsen und breiteten sich später bis Dresden aus.
An diesem Tag war ich aufgrund einer Veranstaltung fast ganztags im Bereich Hohenstein-Ernstthal unterwegs. Gegen 14:30 Uhr gab es nach einigen Schauern ein erstes Gewitter, welches mit kurzem stärkeren Regen und anfangs wenigen Blitzen einherging. Nach der Überquerung meines Standortes in Hohenstein-Ernstthal und Verlagerung der Zelle Richtung Chemnitz verstärkte sich diese, es gab nun zahlreiche Blitzentladungen aus der abziehende Zelle zu vernehmen. Zugleich gab es ansehnliche Mammaten an der Unterseite des Eisschirms dieser Zelle zu sehen.
Erste Schauer gegen 13 Uhr...
Das wird das erste Gewitter des Tages bei Hohenstein-Ernstthal!
Abziehende erste Gewitter-Zelle...
Mammaten an Schirmunterseite
Nach einer kurzen, sonnigen Schauerpause näherte sich gegen 15:30 ein neuer Zellverband meinem Standort. Dieser verstärkte sich rasant und es gab erste Donnerschläge zu vernehmen. Kurze Zeit darauf gab es ein recht kräftiges Gewitter. Die Blitzrate war recht hoch, ununterbrochen donnerte und krachte es, allerdings waren es fast ausnahmslos Wolkenblitze.
Neubildung noch ohne Blitzaktivität...
Blitzaktivität setzt ein!
Gewitter zieht heran
Die Blitzrate nimmt zu, allerdings fast nur Wolkenblitze...
Dieser Wolkenblitz war ausnahmsweise mal sichtbar, allerdings fast vollständig außerhalb des Aufnahmebereiches der Cam...
Es folgte ein kurzer, aber recht heftiger Starkregen, gepaart mit Hagel um 0,5-0,7 cm.
Einsetzender Starkregen!
Auch kleiner Hagel ist dabei...
Anschließend weiterhin Starkregen!
Eisschirm der abziehenden Multizelle
Richtung Süden soll es auch Hagel um 1-2 cm gegeben haben, wobei deutlich erkennbare Hagelfallstreifen in der Richtung auch diese Meldung stützen würden. Dieses Gewitter war auch jenes, welches wegen seiner recht auffälligen Bow-Form in mehreren Foren diskutiert wurde. Sonderlich heftige Windböen traten jedoch nicht auf, wenngleich > 50 dBZ (Radar-Reflektivität) örtlich erreicht wurden.
Hagelfallstreifen
Anschließend gab es in der Region eine längere Pause ohne stärkere Schauer und Gewitter, zugleich blieb es recht mild.
In der folgenden Zeit gab es, wenn überhaupt, nur einige schwächere Schauer...
Gegen 19:00 Uhr bildete sich eine neue Zelle im Bereich Zwickau. Dieses Gewitter erreichte etwa 19:45 Uhr die Region südlich von Hohenstein-Ernstthal. Ich bzw. wir befanden uns gerade auf der Heimfahrt. Aus der Zelle konnten wir kräftige Entladungen erkennen. Zwar war die Blitzrate nicht so hoch zu zuvor bei den Gewittern, aber die Blitze waren sehr kräftig. Pro Minute gab es etwa 1-2 sehr starke Blitze, wohl meist positive Erdentladungen. Auch die Dynamik des Gewitters war sehr beeindruckend, zahlreiche Fractusfetzen, eventuell auch der ein oder andere Funnel.
Aufziehendes Gewitter
Turbulente Wolkenunterseite
Eventuell Funnel bei rechter Bildmitte?
Weitere Entladung...
Wolkenunterseite des Gewitters Richtung Chemnitz
Zwischen Oberlungwitz und Lugau kamen wir dann in heftigen Starkregen, dazu gab es Sturmböen, eventuell sogar schwere Sturmböen, und Hagel bis 1 cm - letzteres vor allem, nachdem wir fast durch den Haupt-Niederschlagsbereich hindurchgefahren waren. Der Wolkenbruch war recht heftig, überall stand das Wasser, der Kern lag aber leicht westlich von uns. Bei der Weiterfahrt Richtung Stollberg gab es weiterhin Starkregen, allerdings nicht mehr so heftig wie zuvor.
Einsetzender Wolkenbruch!
Heftiger Starkregen, mit Hagel und Sturmböen!
Weiterer Blitz...
Hagelanteil nimmt zu
Weiterhin turbulente Vorderseite...
Übergang zu fast reinem Hagel bis 1 cm!
Nach dem "Streifschuss" am Core, erneuter Starkregen und viele Fractusfetzen...
Naheinschlag in Lugau!
Auch in Stollberg noch Starkregen...
In Zwönitz gab es 20 Minuten nach dem Core und anschließendem Starkregen sogar noch bis zu 15 cm hoch zusammengeschwemmte Hagelreste zu finden, allerdings war der Bereich kaum breiter als 500 m. Die Körner waren meist 0,5 bis maximal 1 cm groß.
Hagelreste am Ortsausgang Zwönitz Richtung Grünhain
Einige abgebrochene Äste konnte ich sehen, einen kleinen abgebrochenen Baum bei Stollberg (war wohl etwas vorgeschädigt). Richtung Zwickau gab es auch größere Hagelkörner bis 1,5 cm durch dieses Gewitter, wie mir Bekannte vor dort berichteten. Übrigens kühlte es beim letzten Gewitter von 14 °C auf 5 °C bei Zwönitz ab.
Anschließend lies die Schauerneigung nach, die Gewitter schwächten sich mehr und mehr ab. Damit ging ein interessanter Wettertag zu Ende...
© Michel Oelschlägel
Datum: 21. November 2024