LP - Superzelle mit extremen Hagelschlag und einem Tornado

 

Bereits am späten Nachmittag gegen 18:30 Uhr des 29.7. bildete sich mit Annäherung einer markanten Kaltfront die erste Gewitterzelle an der thüringisch-sächsischen Grenze, welche Sachsen direkt beeinflussen sollte. Zu diesem Zeitpunkt war es unerträglich heiß und schwül mit 33°C. Unter diesen optimalen Umständen konnte die Zelle wunderbar weiterwachsen und zeigte zunehmend ein organisiertes Erscheinungsbild. Mit immer besserer Organisation entstand nun einer der meist gefürchteten Gewittertypen, eine Superzelle wurde geboren. Zudem verließ sie zusehends die Höhenströmung nach rechts, ein weiterer wichtiger Indikator für solche Unwetterzellen.

 

 

  

riesiger Eisschirm der Superzelle

 

die Wallcloud, rechts davon der Hagelniederschlag

 

Nun zog die Zelle immer näher auf unseren Standort zu. Dennoch war bereits klar, das sie mit ihrem Niederschlagskern leicht westlich vorbeiziehen würde. Mittlerweile war ein ständiges Dauergrummeln aus dieser Zelle zu vernehmen.

 

Superzelle

 

Im Aufwindbereich der Zelle waren sehr turbulente Wolkenstrukturen zu beobachten, im nord-westlichen Bereich der Zelle war mit heftigen Hagel zu rechnen!

 

 

 

Folgend Ausschnitte aus einer Videoaufnahme von der Superzelle, man erkennt schön die weitere Entwicklung der Wallcloud:

 

 

 

 

Videostills der Superzelle (Aufwindbereich)

 

Panorama der Wallcloud, rechts im Bild der Niederschlagsbereich mit dem Extremhagel

 

Die Zelle produzierte in einem Streifen von Zwickau bis Chemnitz 4-5, teilweise auch örtlich 6 - 12!!! cm große Hagelkörner. Teilweise gab es deswegen auch die ersten größeren Schäden. Vor allem in Auerbach (Erzgebirge) kamen Hagelkörner mit 10-12 cm Durchmesser herunter und verursachten große Schäden an Gebäuden und Fahrzeugen. Zudem gab es einen kurzzeitig ausgebildeten Tornado der Stärke T3/F1 zwischen Gelenau und Auerbach, welcher einen Strommasten sowie mehrere Straßenbäume umknickte.

 

Die folgenden Hagel-Bilder wurden freundlicherweise von Rene Blank aus Zwickau zur Verfügung gestellt. Die größten Hagelkörner erreichten im Gebiet Zwickau örtlich bis zu 7 cm Durchmesser!

 

 

 

 

Die folgenden Bilder wurden freundlicherweise von Jens Weissbach aus Amtsberg (MEK) zur Verfügung gestellt. Dort gab es Hagelkörner mit einem Durchmesser von etwa 3 cm.

 

 

heranziehende Superzelle, auf dem rechten Bild ist links ist die Wallcloud zu erkennen, rechts der Niederschlagsstreifen

 

 

linkes Bild: stark ausgeprägte Mammatus - leicht kontrastverstärkt   rechtes Bild: erste Hagelkörner fallen zu Boden

 

bis zu 3 cm große Hagelkörner

 

Folgend noch einige Aufnahmen aus Gelenau, wo Hagelkörner mit bis zu 7 cm Durchmesser herunter kamen und große Schäden verursachten (Fotos: Timo Sprung):

 

 

Hagelschäden an Plastikdachfenstern am Gelenauer Möbelhaus

 

5-7 cm große Hagelschlossen aus Gelenau

 

Zudem existiert noch eine synoptische Analyse zum Ereignis:

 

Hier gehts zum synoptischen Analysebericht zur Extremhagelentwicklung am 29.7.05 im Erzgebirgsvorland

 

Gegen 23:15 gab es schließlich noch ein weiteres und schlimmeres Unwetter, welches mit extremen Orkanböen einherging!

 

© Michel Oelschlägel

 

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Datum: 3. Dezember 2024

                  

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