Unwetter bei Ulm am 16.7.2005

 

Dieser Chasingbericht stammt nicht wie gewohnt aus dem Erzgebrige, sondern aus der Schweiz und Süddeutschland, dort speziell aus der Umgebung von Ulm. Nach einer Woche Urlaub in Riederalp im südlichen Kanton Wallis (Aletschregion) bei schönstem Wetter traten wir am 16.7. die Heimreise an. Dabei gab es bereits am Morgen öfters Schauer und einzelne Gewitter. Eine erste schöne Gewitterzelle konnte wir bei der Rückfahrt bei Chur ausmachen. Leider verfehlten wir den Hauptniederschlagskern leicht und kamen nur in stärkeren Regen.

 

 

erstes Gewitter bei Chur

 

Auf der weiteren Fahrt gab es immer wieder Schauer. Auch als wir schließlich schon Richtung Ulm führen, fielen neue dunkle Wolken am Horizont auf, die nun zunehmend die Sonner verdunkelten.

 

 

 

Nach weiteren Kilometern wurde schließlich die Basis der Gewitterzelle sichtbar. Mittlerweile war es kurz nach 18:45 Uhr. Eine Shelfcloud war an einer Stelle des herannahenden Gewitter gut ausgeprägt, ständig blitzte es in der Wolke. Zudem tauchte der Niederschlagsstreifen in ein grünliches Licht, die Stimmung war dadurch sehr bedrohlich geworden, wobei ein ständiges Blitzen dies noch unterstrich.

 

 

    

  

herannahende Gewitterfront

 

Die ersten großen Tropfen fielen auf die Frontscheibe. Vor uns war eine grüne Niederschlagswand, während an der Seite der Zelle die Sonne noch hindurch schien. Schlagartig wurde der Regen stärker und die Sicht ging zurück, bis man schließlich nicht weiterfahren konnte. Zu diesem Zeitpunkt, wo sich nun auch erste Hagelkörner (bis 1,5 cm) in den Niederschlag mischten, hielten fast alle Fahrzeuge auf dem Seitenstreifen an. Ein heftiger Wolkenbruch, gepaart mit Hagel sowie kräftigen Sturmböen ging nun nieder. Die Sicht ging auf unter 50 m zurück!

 

 

 

Beginnender Wolkenbruch

 

 

Heftigster Wolkenbruch mit Hagel und Sturm

 

Nach etwa 2 min wurde der Niederschlag wieder leichter, jedoch gab es weiterhin mäßigen Starkregen, aber ohne Hagel und solch heftige Sturmböen wie zuvor. Dennoch stand die Autobahn teilweise unter Wasser, verbreitet gab es Aquaplaning. Teilweise lagen auch Äste auf der Fahrbahn, die der heftige Sturm gebrochen hatte.

 

 

  

nachlassender Hagel-Niederschlag

 

Langsam begann bei weiterhin kräftigem Regen der Verkehr wieder zu rollen. Auf der Weiterfahrt boten sich noch anschauliche Wolkenformationen des abziehenden Gewitters. Zudem hatte es stark abgekühlt. Zuvor waren es noch knapp 27 °C, nach dem Unwetter nur noch 13,6 °C!

 

  

Aquaplaning und abziehendes Gewitter

 

Als nach weiteren Kilometern auch wieder die Sonne zum Vorschein kam, konnte man überall Bodennebel beobachten. Nach längerer Fahrt konnte man schließlich beim Zurückblicken die besagte Gewitterzelle deutlich erkennen.

 

  

Nach dem Gewitter... und abziehende Zellen...

 

Gegen Abend konnte man noch bei Nürnberg einen sehr schönen Cumulonimbus beobachten, der von der untergehenden Sonne angestrahlt wurde. Damit endete ein ereignisreicher Tag.

 

© Michel Oelschlägel

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Datum: 24. April 2025

                  

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