Das Jahrhunderthochwasser im August 2002

 

Dieser Bericht soll sich hauptsächlich auf die Vorgänge im Westerzgebirge beschränken.

 

Am 12. August 2002 sagte der Wetterbericht Schauerwetter vorraus, also kein Grund sich Sorgen zu machen. Doch bereits nachts hatte es nahezu ununterbrochen geregnet. Kurz nach 8:30 Uhr ertönten überall Sirenen. Noch war nicht klar, was passierte.

 

Schnell übereilten sich die Nachrichten. Bäche seien über die Ufer getreten, Teiche übergelaufen, Straßen ebenso wie Keller überflutet. Die Situation wurde heikel. Bereits wenige Stunden später war die Stadt stark betroffen. Sonst kleine Rinsale wuchsen zu Strömen an, die sich durch die Straßen talabwärts zogen. Doch es regnete weiter.

      

 

 

 

 

 

 

In Schwarzenberg und Umgebung steigt das Wasser...

 

In Aue war die Lage ebenfalls bedrohlich. Hier standen bereits ganze Stadtteile unter Wasser. Der Rohbau der neuen Schiller-Brücke wurde von den Fluten einfach weggerissen. So erging es vielen Brücken, die über das Schwarzwasser führten. Dennoch war noch keine Entspannung in Sicht.

 

 

Auch Aue wird von der Flut hart getroffen

 

Nachts wurde dann der Höhepunkt erreicht. Der Wasserpegel stieg überall nochmals stark an, viele Brücken wurden überspült, viele Häuser versanken in den Fluten. In Aue wurde Katastrophenalarm ausgerufen. Stadtteile mussten mit Booten evakuiert werden.

 

Erst am nächsten morgen gab es endlich Entspannung, der Regen hatte aufgehört. Was nun in vielen anderen Regionen Sachsens erst begann, hatte das Westerzgebirge schon hinter sich. Das Wasser sank und legte langsam die Zerstörung frei, die es mit sich brachte.

 

  

Das Wasser sinkt, nachts stand es noch fast einen halben Meter höher...

 

    

 

Diese Tage wird hier wohl niemand so schnell vergessen. In nur 24 h fielen in Zinnwald über 320 Liter auf den Quadratmeter(insgesamt 374 Liter in 36 h), eine Wassermenge, die der Boden in keinster Weise aufnehmen konnte. Das Tief namens Ilse zog vom Mittelmeer, wo es effektiv Feuchtigkeit aufnehmen konnte, über die Alpen (Österreich, Schweiz), Bayern, Sachsen, Tschechien sowie weitere Gebiete, wobei in allen genannten Ländern und Freistaaten enorme Niederschlagsmengen auftraten. Überall waren ganze Landstriche überflutet und Flüsse wuchsen zu gigantischen Strömen an (Elbe bei Torgau und Wittenberg war über 10 Kilometer breit). In Sachsen wütete die Flut dabei am schwersten. Die Sachschäden gingen allein hier in Milliardenhöhe.

 

 

© Michel Oelschlägel

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Datum: 21. November 2024

                  

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